Der Termin bei der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland verlief sehr erfreulich. Außer dem Gastgeber, Herrn Fuhrmann, waren auch die Erfurter Freifunker durch Martin Hilpert und die Community Gera-Greiz durch Herrn Drobny vertreten.
Herr Fuhrmann stellte kurz die Vorzüge des durch die Kirche angedachten Projektes "Godspot" vor. Die von Herrn Fuhrmann geschilderte Technik und die Art des Netzzuganges entspricht weitgehend auch der Vorgehensweise beim Einsatz von Freifunk-Technik. Der Vorteil einer Vorschaltseite (landing page) wurde durch die Freifunker mit dem Hinweis auf den Eingriff in den Datenverkehr entkräftet und durch eine lokale Seite, die vom Nutzer aktiv (z.B. per QR-Scan) aufgerufen wird ersetzt.
Von Seiten der Kirche ist neben des Angebots von WLAN im Inneren der Kirchenräume auch die Vernetzung der einzelnen Gemeinden und die Abstrahlung (und damit Anbindung weiterer Nutzer) vorgesehen. Dieses Ziel scheint mit Freifunk besser erreichbar zu sein, als es mit Godspot machbar ist. Als Fazit verbleibt, dass Herr Fuhrmann in den nächsten Wochen und Monaten den Aufbau einer WLAN-Infrastruktur plant und jetzt die Vergleichbarkeit verschiedener Ansätze möglich ist, die vorher nicht gegeben war.
Am 12.10.2016 wurde das Projekt im Rahmen einer Fraktionssitzung der SPD im Geraer Rathaus vorgestellt.
Zur Sprache kamen dabei der aktuelle Projektstand sowie die nächsten Schritte. Durch die Fraktionsmitglieder wurden auch wertvolle Hinweise für einen Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit vorgeschlagen. Neben einem Ansprechen der Geraer Bahnhofsmanagers, Herrn Tucholka, waren das Vorschläge
zur Vermittlung eines Interviews im Offenen Kanal Gera,
zur regelmäßigen Vorstellung in den lokalen Zeitungen ("Neues Gera") und dafür Ansprechpartner zu vermitteln,
die Präsentation zum Freifunkprojekt einfacher zur formulieren.
Sobald das Protokoll zur Sitzung vorliegt, wird es hier nachgereicht. (Zu viele interne Informationen enthalten.)
Für das städtische Freifunkprojekt ("Freifunkkommune Gera") wurden städtische Gebäude ausgewählt, die auf ihre Eignung zum Aufbau von Backboneknoten hin untersucht werden sollten.
Durch die Vielzahl der Standorte (26) konnten diese Besichtigungen nicht an einem Tag durchgeführt werden, sondern wurden auf mehrere Tage verteilt. Aus der Freifunk-Community nahmen dabei die Vertreter der AG Technik (Marcus Scharf, Sven Wittig) teil. Die Stadtverwaltung wurde durch Herrn Drobny vertreten.
Entsprechend der vorgefertigten, groben Kriterienliste wurden die einzelnen Standorte bereits vor Ort grob gewertet und Ergebnisse notiert. Gleichzeitig wurden von jedem Standort umfangreiche Bilder gemacht, die die Sichtverbindung zu anderen Standorte, die lokale Versorgung und den Dachzugang dokumentieren. Diese Bilder sind ab sofort unter Backbone-Standorte einsehbar.
Bereits nach den ersten Begehungen stand fest, dass die Liste der Objekte für den Aufbau eines Freifunk-Backbones sehr gut geeignet erscheint, auch wenn nicht alle städtischen Dächer darauf auftauchen. Die Kosten und Machbarkeiten für den Ausbau müssen nach einer groben Vorbewertung und Gewichtung anhand der Kriterienliste detaillierter aufgeschlüsselt werden um die weitere Schritte und insbesondere die Reihenfolge für den Ausbau besser planen zu können.
Während der einzelnen Termine zeigte sich außerdem, dass nach einer kurzen Erklärung die Ortsverantwortlichen hinter der Idee stehen und keine Bedenken bei der Bereitstellung des Dachplatzes haben. Dem häufig geäußerten Wunsch nach dem "kostenlosen Internet" wurde mit einem Verweis auf das WLAN-Backbone und die mögliche, aber nicht zwingende Bereitstellung von Internet im Netz begegnet. Bei einer günstigen Reihenfolge für den Ausbau sollte es aber möglich sein, im ersten Schritt Standorte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die Anbindung lokaler Knoten auszuwählen. Dies sollte insbesonders in dicht besiedelten Stadtteilen einfach machbar sein.
Bei der letzten Lenkungsgruppensitzung wurden die noch offenen Protokolle bestätigt, so dass sie ab sofort im Download-Bereich zur Einsicht stehen.
Zusätzlich wurde eine andere Vorgehensweise für die Veröffentlichung beschlossen, so dass in Zukunft schneller mit Informationen zur strategischen Planung innerhalb des Projektes zu rechnen ist.
Nach Erhalt des Fördermittelbescheides des Wirtschaftsministeriums aus Erfurt im Dezember 2015, gründete sich im Januar 2016 die Lenkungsgruppe Freifunk.
Die Lenkungsgruppe besteht aus 3 Interessensbeteiligungen:
Die Stadt Gera {Empfänger des Förermittelbescheides}
Der Freifunk Verein Gera "Bürgernetz Gera-Greiz"
Die AG Bürgerhaushalt
Als vordringliche Aufgabe der Lenkungsgruppenarbeit wurde definiert,daß die strategische Ausrichtung sowie die Inhaltliche Leistungsbereiche zu bearbeiten sind und in die Überwachung des Zeitplans einzubinden ist.
Die technische Umsetzung der Freifunktechnik wird durch eine zu gründende Arbeitsgruppe TECHNIK durch den Freifunk Verein Gera organisiert und realisiert.
Festgelegt wurde ebenfalls, daß die vorhandenen städtischen Immobilien für das Projekt zu prüfen sind und entsprechend einzubinden sind.
Die Zusammenkunft der Lenkunsgruppe fand im ersten Quartal im 14-tägigen Rhythmus statt.
Als sehr langwierig und schwierig gestaltete sich die Besetzung der Stelle eines Projektleiters und konnte im 1.Quartal nicht umgesetzt werden.
Dieser Umstand sorgte für harsche Kritik der Stadtratsmitglieder und wurde in der Presse zu Angriffen auf die Arbeit des Projektes benutzt.
Es wurde im 1.Quartal eine gemeinsame digitale Datenablage geschaffen, auf die die Mitglieder der Lenkungsgruppe und alle Mitglieder des ProjektsZugriff haben.
Als besonderes Highlight konnte das Kultur-und Kongresszentrums Gera wie auch das Rathaus mit Freifunk versorgt werden und damit eine stark frequentierte Zone der Innenstadt als Vorzeigeraum dargestellt werden.
Weiterhin ist es im Vorfeld des Projektes gelungen eine regional starke Partei der Stadt zu gewinnen, den Marktplatz der Stadt Gera mit Freifunksignal zu versorgen.
Außerdem haben die Interessengruppen der Lenkungsgruppe eine Absichtserklärung verfasst und unterschrieben, in der die Aufgaben und Ziele klar definiert wurden.
Ingesamt kann man die Arbeit im 1.Quartal als etwas holprig aber ZIELFÜHREND zusammenfassen.