Die im Bewerbungsschreiben und auch im abschließenden Förderantrag verwendeten Begriffe erfordern eine Konkretisierung und Abgrenzung.

Um die Einordnung des Projektes in die Freifunk-Community verständlicher zu gestalten, wurde der Lenkungsgruppe ein einfaches 3-Ebenenmodell vorgestellt, das im folgenden beschrieben wird.

Die 3 Ebenen lassen sich am einfachsten durch die Reichweite der Sendeeinrichtungen (APs, Router usw.) charakterisieren.

  1. Richtfunk/Backbone (> 500 m)
  2. Mesh (> 200m, < 500 m)
  3. Clients/Hotspots (< 200 m)

Freifunk als Idee umfasst alle 3 Ebenen. Der typische Anwendungsfall, das Mitmachnetz, erstreckt sich jedoch hauptsächlich auf Ebene 3, indem dort Router aufgestellt und ein WLAN-Signal für Endgeräte abgestrahlt wird. Mit der Aufstellung weiterer Router und der (einfachen) Vernetzung in der Nachbarschaft wird Ebene 2 erreicht, während die oberste Ebene erst mit anspruchsvollerer Technik erschlossen wird.

Ein Fokus des Geraer Antrages liegt in der Bereitstellung eines stadtweiten Backbonenetzes, dass der Verbindung lokaler "Inseln" dient um ein übergeordnetes, größeres Netz zu schaffen.

Neben diesem Backbone (als Ebene 1) wird auch auf den Aufbau von "Andockstationen" Wert gelegt, die in diesem Modell die Ebene 2 bilden. Hier wird darauf abgezielt, die lokale Vernetzung zu fördern und direkt die Motivation der Bürger zum Mitmachen zu aktivieren. Dies geschieht nicht (ausschließlich) durch die kostenlose Bereitstellung von Internetzugangsplätzen (Hotspots), da hier statt "Mitmachen" ein reines Nutzerverhalten erzielt wird.

Sowohl die erste als auch die zweite Ebene sind problemlos ohne die Bereitstellung eines Internetzuganges denkbar, da sie nur der Vernetzung untereinander dienen sollen. Erst ab Ebene 3 ist die Bereitstellung von Diensten für Endgeräte, wie bspw. dem Internet, als dem momentan meistgenutzten Angebot, nötig. Durch das Konzept werden Hürden auf dieser Ebene abgebaut und Bürger zum Mitmachen angeregt.

Die Fördermittel werden vorrangig, aber nicht ausschließlich zur Realisierung von Projekten auf den Ebenen 1 und 2 eingesetzt und in diesem Sinne priorisiert. Projekte auf Ebene 3 können dennoch entsprechend den schon existierenden Standorten (VHS, KuK, Rathaus/Markt) umgesetzt werden.